Geothermie

Stadt plant Forschungsbohrung für Erdwärme in Frankfurt

In Frankfurt wird derzeit auf dem Gelände des neuen Rebstockbades eine Bohrung durchgeführt, um in einer Tiefe von etwa 800 Metern nach hohen Temperaturen zu suchen. Es wird erwartet, dass dort Temperaturen von etwa 40 Grad Celsius vorzufinden sind. Diese Forschungsbohrung könnte potenziell dazu führen, dass ganze Gebäudekomplexe mit Erdwärme versorgt werden können.

Untersuchungen im Stadtgebiet von Frankfurt haben gezeigt, dass in einer Tiefe von 800 Metern unter der Oberfläche Temperaturen von etwa 40 Grad Celsius existieren. Die Stadt plant seit Anfang November eine Forschungsbohrung auf dem Gelände des neuen Rebstockbades, um genauere Informationen darüber zu erhalten, wie Erdwärme im Untergrund der Stadt gewonnen werden kann. Dies würde es ermöglichen, gut gedämmte Gebäude direkt mit Erdwärme zu beheizen oder größere Gebäudekomplexe mithilfe von Wärmepumpentechnologie mit Erdwärme zu versorgen.

Die hessische Landesregierung hat das Ziel, das Land in weniger als 25 Jahren klimaneutral zu machen und den Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren Quellen zu decken. Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, betont, dass Geothermie eine ausgezeichnete Ergänzung zu Sonnen- und Windenergie ist, da sie das ganze Jahr über verfügbar ist. Die mitteltiefe Forschungsbohrung im Randbereich der geothermischen Anomalie in Frankfurt soll neue Erkenntnisse und Entwicklungsmöglichkeiten liefern.

Geothermie als Ergänzung zu Sonne und Wind

Thomas Schmid, Präsident des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie, bezeichnet die geologische Situation in Frankfurt als hochinteressant. Es wurden bereits hohe Temperaturen in geringer Tiefe und auf einer großen Fläche festgestellt. Die Bohrarbeiten sind für etwa 18 Wochen geplant und sollen Ende März abgeschlossen sein. In Frankfurt gibt es bereits 250 Erdwärmesonden-Anlagen, wobei die größten Anlagen auf dem Gelände des Henninger Turms und des Hochhausensembles „Four“ zu finden sind. Die aktuelle Forschungsbohrung am Rebstockbad ist mit einer Tiefe von etwa 800 Metern die tiefste Bohrung, die jemals im Stadtgebiet durchgeführt wurde.

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